Bei der Darstellung des Leistungsumfangs des ADWEKO FSDM2OneSumX Adapters als bidirektionale Schnittstelle zwischen SAP FSDP und Wolters Kluwer OneSumX wird zwischen Inbound- und Outbound Funktionalität unterschieden. Die beiden Begriffe wurden geprägt, da OneSumX in dem Szenario die Rolle der Präsentationsschicht einnimmt. Der Inbound-Funktionalität liegen ausschließlich lesende Zugriffe auf die SAP FSDP zugrunde, welche der Bereitstellung von Eingangsdaten für die Risikoberechnung und das Reporting in OneSumX dienen. Outbound-Funktionalität hingegen bezeichnet die Funktionalität, aus OneSumX stammende Ergebnisdaten aus Kalkulationen auf der SAP FSDP zu persistieren. Im Folgenden wird das Konzept der Ergebnisdatenverarbeitung im ADWEKO FSDM2OneSumX Adapter mit einem Fokus auf Datenqualität erläutert.
Mehrstufige Prozessierung
Im Rahmen der Inbound-Funktionalität werden die erforderlichen Daten aus SAP FSDM selektiert und im Zuge dessen in eine für OneSumX lesbare Form übertragen. Die Bereitstellung der Daten erfolgt unmittelbar. Geringe Zugriffszeiten begünstigen in diesem Zusammenhang das Ad-Hoc Reporting der Präsentationsschicht.
Bei der Prozessierung von Ergebnisdaten besteht allerdings das Ziel, die Datengrundlage zu manipulieren. Hierbei handelt es sich um ein äußerst sensibles Thema, da fehlerhafte Daten zu schwerwiegenden Folgen für das gesamte Reporting führen können. Daher ist eine mehrstufige Verarbeitungslogik vorgesehen, die durch hohe Transparenz zu einer Nachvollziehbarkeit der Ergebnisdaten-Prozessierung und Datenqualität führt.
Staging Layer
Nach der Berechnung in OneSumX werden alle relevanten Ergebnisdaten durch OneSumX in einen Staging Layer auf der FSDP geschrieben, welcher mit dem OneSumX Adapter deployed wird. Hierbei handelt es sich um ein Abbild des OneSumX Datenmodells, wobei lediglich die für Ergebnisdaten relevanten Tabellen berücksichtig werden. Im Staging Layer werden die Ergebnisdaten nahezu in ihrer ursprünglichen Form abgelegt, was vor allem zwei Gründe hat:
Erstens bleibt so ersichtlich, wie die Daten aus den Kalkulationen zu Beginn der Prozessierung aussehen. Zweitens lassen sich auf diese Weise OneSumX spezifische Dimensions-Informationen, die für das Mapping in die SAP FSDP nicht berücksichtigt werden können, weiter für das Reporting nutzen.
Mapping
Um die Ergebnisdaten aus dem Staging Layer in das Datenmodell auf der SAP FSDP zu übertragen, werden Mappings benötigt, da die Datenmodelle von SAP und Wolters Kluwer nicht deckungsgleich sind. Hierzu werden Table Functions genutzt, welche ähnlich klassischer Views agieren und Ergebnisdaten in den jeweils erforderlichen Formaten der Zielentitäten ausgeben. Table Functions sind autark nutzbar. Dadurch wird die Möglichkeit geboten, Ergebnisdaten in den entsprechenden FSDM Ziel-Formaten zu erhalten, ohne diese tatsächlich zu persistieren. Das sind ideale Voraussetzungen, um Datenqualitätsprüfungen zu etablieren.
Verarbeitung und Verwendung der SAP FSDM Load Procedures
Während der Konzeptionsphase ließen sich einige wiederkehrende Verarbeitungsschritte für die jeweiligen Ergebnisdatentypen identifizieren.
Daher fiel die Wahl auf eine Programm-Architektur, die zum einen die Wiederverwendbarkeit bestimmter Logik-Bausteine begünstigt und zum anderen die Erweiterbarkeit des FSDM2OneSumX Adapters um neue Ergebnisdatentypen erleichtert. Letztere können sich beispielsweise aus einer Vergrößerung des Risikoanalyse-Umfangs ergeben.
Für die aktive Prozessierung ist eine Logik zuständig, welche die Ergebnisdatentypen gemäß entsprechender Steuerparameter iterative abarbeitet. Die dazu jeweils erforderlichen Verarbeitungsparameter stammen aus einer speziell für diesen Zweck angelegten tabellenbasierten Konfiguration.
Der letztendliche Schreibzugriff erfolgt durch den Aufruf entsprechender Load Procedures, welche durch den SAP FSDM Core als Teil der Write Interfaces zur Verfügung stehen. Als Input dienen in diesem Zusammenhang wiederum die für das Mapping zuständigen bereits erwähnten Table Functions.
Um eine lückenlose Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, wird die gesamte Prozessierung durch ein Logging gestützt.
Die folgende Grafik stellt die Sachverhalte stark vereinfacht dar (gelb = ADWEKO; blau = Komponenten von unseren Partnern).
Aussicht auf zusätzliche Datenqualitätsschicht
Wie bereits erwähnt spielt Datenqualität bei der Manipulation eine entscheidende Rolle.
Die Implementierung einer zusätzlichen Schicht für Datenqualitätschecks, eröffnet die Möglichkeit, Datenqualitätsprobleme optimalerweise zu vermeiden, bevor diese entstehen.
Da der Output der Mapping Table Functions die Formate der SAP FSDM Ziel-Entitäten nachempfunden ist, bietet es sich an, diese Daten als Grundlage für Qualitätsmessungen zu nutzen. Relationale und strukturelle Abhängigkeiten lassen sich problemlos aus den Definitionen des physikalischen Datenmodells ableiten. Eine Berücksichtigung fachlicher Abhängigkeiten und semantischer Korrektheit kann wiederum erreicht werden, indem die Projektinformationen des konzeptuellen Datenmodells extrahiert werden.
Zwecks Überblickes zur Datenqualität im System wäre eine einfache UI erforderlich. Die Tatsache, dass die Ergebnisdatenerzeugung durch OneSumX als Präsentationsschicht getrieben wird, macht die Manipulation der Ergebnisdaten im Staging Layer und weitere Datenqualitätsfunktionen überflüssig.
Eine Korrektur der Ergebnisdaten ließe sich somit bereits erzielen, indem die Kalkulationen unter Berücksichtigung etwaiger Anpassungen nach Erkennung der Datenqualitätsmängel neu ausgeführt würden.
Insgesamt handelt es sich um Anforderungen, die allesamt bei der Entwicklung der Beladungssteuerung als Teil des ADWEKO data platform manager, (DPM) berücksichtigt wurden. Eine Integration des DPM als Qualitätsinstanz im ADWEKO FSDM2OneSumX Adapter stellt daher eine sinnvolle Kombination beider Produkte dar, die sich bestens ergänzen.
Damian Seehrich verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung im Bereich des Software-Engeneerings. Seine Schwerpunkte umfassen vor allem die Konzeption und Entwicklung von Anwendungen und Schnittstellen mittels SAPUI5, SAP HANA und ABAP Objects. Doch auch technisches Consulting gehört zu seinem Aufgabenbereich. Aktuell ist Damian Seehrich in der Rolle als Entwicklungsleiter für die technische Umsetz einer standardisierten Schnittstelle zwischen SAP FSDM und Wolters Kluwer’s OneSumX verantwortlich.
0 Kommentare